DIVI-Empfehlungen zur Ärztlichen Qualifikation bei Intensivtransporten

(26. November 1999)

Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) empfiehlt für einen Einsatz zur Beförderung von Notfallpatienten von einer Gesundheitseinrichtung bzw. Krankenhaus unter sachgerechter Betreuung einschließlich der Erhaltung und Überwachung der lebenswichtigen Körperfunktionen zur Weiterversorgung in Spezialeinrichtungen oder zurück speziell bei Intensivpatienten folgende Qualifikationsmerkmale für den diesen Transport in besonderen boden- oder nicht-bodengebundenen Transportmitteln begleitenden Arzt:

3 Jahre Klinische Weiterbildung in einem Fachgebiet mit intensivmedizinischen Versorgungsaufgaben,
zusätzlich 6 Monate nachweisbare Vollzeittätigkeit auf einer Intensivstation,
zusätzlich Qualifikation für den Einsatz als Notarzt im Rettungsdienst nach landesrechtlichen Vorschriften,
aktiver Notarzt mit mind. einjähriger Einsatzerfahrung und regelmäßigem Einsatz im Notarztdienst,
zusätzlich 20-stündiger Kurs Intensivtransport.

Spezialkurs Intensivtransport	Stunden
1. Organisation/Einsatztaktik bei Intensivtransporten rechtliche Bestimmungen zur Transportannahme und -durchführung (incl. Zuständigkeiten/Kompetenzen, landesrechtl. Regelungen bei luftgebundenen Transporten) organisatorische Grundsätze/Aspekte bei der praktischen Abwicklung (Voraussetzungen/Durchführung, Kooperation mit Kliniken)	2
2. Anforderungen an Intensivtransportmittel bodengebunden/nicht bodengebunden (z.B. nach DIN) Besonderheiten zur Eignung und Anwendung mobiler/stationärer med.-techn. Geräte zur Lagerung/Immobilisation/Fixation des Patienten zum ‚Transporttrauma‘ Darstellung typischer Transportmittel	4
3. Besonderheiten des Intensivtransportes mit Luftfahrzeugen Flugphysiologie Grundsätze der Flugsicherheitstechnik 1) Verhalten bei Luftnotfällen 1) Eine konkrete flugsicherheitstechnische Einweisung kann nur außerhalb des Seminars vor Ort erfolgen.	3
4. Ausgewählte Krankheitsbilder bei Intensivtransporten und Transportbesonderheiten (Fallbeispiele), z.B. bei akuten/chronischen cardiocirkulatorische Erkrankungen cardiochirurgischen Patienten, Gefäßnotfall (Aneurysmen) akuten/chronischen pulmonale Erkrankungen SHT/Polytrauma Infektion/Sepsis pädiatrischen Erkrankungen	7
5. Besonderheiten der Durchführung von Intensivtransporten mit spezieller Ausstattung/Ausrüstung, z.B. bei: Neu-/Frühgeborenen (Inkubatortransport) Patienten nach Tauch-/Druckunfälle Patienten mit Atemnotsyndrom Patienten mit extrakorporalen Assistverfahren	2
6. Qualitätsmanagement/Dokumentation	1
7. Abschlussgespräch	1

Im Sinne der Qualitätssicherung geht die DIVI davon aus, dass diese Kurse unter Aufsicht der Landesärztekammern durchgeführt werden. Die Teilnehmeranzahl sollte 25 Personen nicht überschreiten.

Später von der DIVI beschlossene Ausführungsempfehlungen für die Durchführung der Fortbildungskurse sind im NOTARZT 17 (2001) A 56 veröffentlicht.