Regierungskommission schlägt vor, Notärzte durch Paramedics zu ersetzen
Die Arbeitsgemeinschaft Notärzte in NRW (AGNNW e.V.) fühlt sich aufgefordert, zur Empfehlung der Regierungskommission „Reform der Notfall- und Akutversorgung: Rettungsdienst und Finanzierung“ Stellung zu nehmen. Darin wird neben anderen, von uns positiv geschätzten Maßnahmen zu einer weitgehenden Substitution der Notärzte im Rettungsdienst durch Absolventen eines Bachelor-Studienganges (Paramedics) geraten.
Inzwischen liegen zu diesem Punkt bereits ausführliche Stellungnahmen u.a. der Bundesärztekammer, der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), der Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands (BAND), des Bundesverbandes der Ärztlichen leitungen Rettungsdienst (BV-ÄLRD) und anderer Verbände vor. Der Vorstand der AGNNW hat in Ergänzung einige NRW-spezifische Aspekte diskutiert und in eine eigene Stellungnahme eingebracht. In der weiteren Diskussion werden wir die Gelegenheit nutzen, die Aussagen unseres Statements mit konkreten Zahlen und Erkenntnissen aus wissenschaftlichen Studien untermauern, für die jetzt in dem knappen Statement nicht genügend Raum war.
Wir sind überzeugt davon, dass Notfallsanitäter einen guten Teil der Einsätze im Rettungsdienst eigenständig versorgen können. Zusammen mit der flächendeckenden Etablierung von „Telenotarzt“-Systemen in NRW wird das auch Einsatzindikationen und Einsatzhäufigkeiten für Notärzte verändern sowie zu einer modifizierten Standortplanung führen. Ein weitgehender Ersatz von Notärzten durch Paramedics – wie von der Regierungskommission vorgeschlagen – würde jedoch aus unserer Sicht die sichere Notfallversorgung bei einem nicht geringen Teil der Notfallpatienten gefährden.