12. Leinsweiler Gespräche 2007

Das Gebot der Wirtschaftlichkeit domi­niert in allen Bereichen des Gesundheits­wesens. Dabei ist die Sichtweise der Ge­sunden (Beitragsstabilität bei den Sozialabgaben) eine ganz andere als die Sicht der Kranken (medizinische Versorgung auf höchstmöglichem Niveau). Die Kos­tenträger stehen unter erheblichem Spar­zwang und fordern von ihren gesund­heitspolitischen Partnern ein differen­ziertes Kostenbewusstsein in allen Leis­tungsbereichen ein. Dies hat auch gravie­rende Auswirkungen auf die notfallme­dizinische Versorgung der Bevölkerung. Hilfsorganisationen und Rettungszweck­verbände suchen nach Einsparpotenzia­len im personalintensiven Rettungsdienst, Kliniken buhlen um wirtschaftlich inter­essante Notfallpatienten und reduzieren gleichzeitig aus ihrer Sicht unwirtschaft­liche Kapazitäten der Akutversorgung, insbesondere im traumatologischen Be­reich. Der Notarzt sitzt in seinem Bemüh­en, Anwalt des Notfallpatienten zu sein, zwischen allen Stühlen.