Rettungsdienst, Notfall- und Intensivmedizin vor maximaler Herausforderung – Zuhause-bleiben hilft Leben retten!
Pressemitteilung der BAND e.V.
Die Zahl notfallmedizinisch zu versorgenden Patientinnen und Patienten steigt mit der Zunahme von COVID-19-Infizierten, aber auch infolge der Zunahme an berechtigt und unberechtigt besorgten Nutzern des Notrufes 112.
Derzeit können wir beobachten, dass ein Teil der Bürgerinnen und Bürger verantwortungsbewusst handelt und Kontakte untereinander reduziert, um das Infektionsrisiko verringern und die Ausbreitung zu verlangsamen. Leider müssen wir nach wie vor feststellen, dass viele Menschen trotz aller Warnungen und der Einleitung von drastischen, das Gemeinschaftsleben beschneidenden Maßnahmen nach wie vor ungestört ihren mannigfaltigen Freizeitaktivitäten nachgehen und dabei auch größere Menschenansammlungen nicht vermeiden. Dieses Verhalten gefährdet in der momentanen Situation nicht nur den Einzelnen, sondern auch die Gesundheit aller anderen Bürgerinnen und Bürger und insbesondere des medizinischen Fachpersonals, das wir in den nächsten Wochen dringend benötigen werden.
Aktuell baut die Politik auf Empfehlungen für das Verhalten im öffentlichen Raum, deren Effekt auf die Infektionshäufigkeit noch nicht als sicher bewertet werden kann. Aus Sicht der Notärzte unterstützen wir Überlegungen, das Kontaktrisiko durch weitergehende kontrollierende Maßnahmen bis hin zu Ausgangssperren zu senken, wenn ansonsten die drohende Infektionsrate nicht herabgesetzt werden kann. Diese Entscheidungen müssen rasch getroffen werden.
Für diejenigen, die sich heute schon verantwortungsbewusst an den Empfehlungen orientieren, bedeutet das keinen Unterschied. Alle Anderen müssen nachdrücklich dabei unterstützt werden, ihre Verantwortung für die Gesamtheit wahrzunehmen.
Einsatzkräfte des Rettungsdienstes werden weiteren unnötigen Gefahren durch fehlende oder unrichtige Angaben bei der Nutzung des Notrufes 112 ausgesetzt. Zum Schutz der Einsatzkräfte, zur Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit des Notarzt- und Rettungsdienstes fordern wir alle Anrufer des Notrufes 112 auf, konkrete, vollständige und wahre Angaben zu Symptomen, Aufenthalten in Risikogebieten sowie zu stattgehabten Kontakten mit Erkrankten zu machen. Weisen Sie schon im Notruf bei der 112 auf Symptome und einen möglichen Zusammenhang zu COVID-19 hin, damit Rettungsdienstfachpersonal und Notärzte sich schon vor einem Patientenkontakt ausreichend schützen können. Nur so kann eine adäquate Versorgung des einzelnen Notfallpatienten erfolgen kann und Personal und Fahrzeuge danach auch für weitere dringende Notfälle einsatzbereit bleiben. Der Rettungsdienst wird sich strikt an die täglich aktualisierten Empfehlungen des RKI halten müssen, um unnötige Transporte zu vermeiden.
Wir appellieren an die Bevölkerung: Unterstützen Sie das gesamte Gesundheitswesen dabei, dass es nicht zur Überlastung und zum Kollaps kommen muss, und helfen Sie in Ihrem eigenen Interesse, die lebensrettende Ressource Rettungsdienst nicht unnötig zu überfordern! Bleiben Sie zu Hause und kümmern Sie sich auch um ältere und hilfsbedürftige Mitmenschen.